Wieso müssen Wälder wiederhergestellt werden?
Karge Landschaften, trockener Boden, abgestorbene Bäume und keinerlei Tiere, die man entdecken könnte: Weltweit leiden zahlreiche Wälder unter der Klimakrise und den damit einhergehenden veränderten Bedingungen. Hitzewellen und Trockenheit, aber auch ungleich verteilte Niederschläge stressen die komplexen Ökosysteme, in denen einst zahlreiche Pflanzen- und Tierarten miteinander gelebt haben.
Durch den klimabedingten Stress sind Wälder weltweit deutlich anfälliger für Schädlinge. Stichwort Borkenkäfer: Vor einigen Jahren in der breiten Gesellschaft eher unbekannt, ist das kleine Insekt seit ein paar Jahren aus den Schlagzeilen nicht mehr wegzudenken. Über die vergangenen Sommer hinweg es hat sich das Tierchen in unzähliger Zahl besonders bequem gemacht. Sein bevorzugter Lebensraum: Fichtenwälder.
Aber: Nicht nur der Borkenkäfer ist schuld. Denn besonders der menschliche Eingriff in die Wälder führt oft zu einer deutlichen Verschlechterung der Waldgesundheit. Fichten-Monokulturen würde es ohne den Menschen in Deutschland gar nicht geben.
Werden außerdem zu viele Bäume in einem Wald gefällt oder andere Ressourcen entnommen, kann es passieren, dass sich das Waldökosystem nicht von allein erholen kann. Unabhängig davon, in welchem Land sich der Wald befindet. Ist eine Waldfläche sogar breitflächig gerodet, kann der Wald manchmal sogar gar nicht nachwachsen. Das zeigt sich beispielsweise in unserem Projekt in Uganda, wo auf ehemaligen Waldflächen Elefantengras wuchert – und das Nachwachsen von Bäumen verhindert.
Ein komplexes Vorhaben
Wir haben es uns zum Ziel gesetzt, den Zerstörungen von Wäldern etwas entgegenzusetzen: Je nach Region kann mit ganz bestimmten Methoden die Wiederherstellung von Wäldern gezielt unterstützt werden – und sich die Flächen wieder so entwickeln, wie es ohne die Zerstörung natürlicherweise der Fall gewesen wäre.
Um Wälder wiederherzustellen, nutzen wir je nach Zustand der Fläche entweder großzügig Saatgut oder pflanzen bereits gewachsene Setzlinge. In anderen Fällen setzen wir auf Naturverjüngung. Auf manchen Flächen reicht es sogar schon aus, einen Zaun zu bauen, damit Weide- oder Wildtiere die frischen grünen Setzlinge nicht mehr verspeisen oder niedertrampeln können.
Darauf achten wir besonders
Wie hätte sich der Wald natürlicherweise entwickelt? Und wie konnte es überhaupt zu einer Zerstörung kommen? Das sind nur zwei von vielen Fragen, die wir zu Beginn eines jeden Projektes intensiv klären. Das bedeutet auch, dass wir aus Fehlern lernen müssen, die in der Vergangenheit gemacht wurden. Nehmen wir hier nochmal das Beispiel der heute massiv geschädigten Fichtenwälder in Deutschland: Diese sind schlicht und einfach nicht passend für ihren vom Menschen gewählten Standort. Und deshalb achten wir besonders darauf, dass nur standortgerechte, also heimische Baumarten gepflanzt werden.
Geschädigte und abgestorbene Bäume – die in den meisten Fällen nicht mehr für die Produktion von hochwertigem Bauholz oder Ähnlichem verwendet werden können – bleiben entweder stehend oder als liegendes Totholz auf der Fläche. So leisten sie als Lebensräume und Wasserspeicher noch einen wertvollen Beitrag zur Biodiversitätsförderung und verbessern die Wachstumsbedingungen der neuen Waldgeneration.
Besonders positiv für die Wiederherstellung eines Waldes ist es, wenn sich ganz von selbst junge Bäume ihren Weg bahnen und zwischen den Tothölzern heranwachsen. Frische grüne Blätter zwischen moosbewachsenen, morschen Stämmen – der beste Beweis dafür, dass die Natur selbst am besten weiß, welcher der richtige Weg ist. Und genau dabei möchten wir sie unterstützen.
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