Das und die generelle Vorstellung, dass ich mich schon bald in Äquatornähe im tropischen Regenwald befinde, führen dazu, dass ich ziemlich aufgeregt in den Zug nach Frankfurt steige. Als ich endlich im Flugzeug sitze (in dem man mit Räucherstäbchenduft willkommen geheißen wird), bin ich so müde, dass ich augenblicklich einschlafen werde… aber es gibt noch Abendessen, so dass daraus vorerst nichts wird. Gegen 23:30 Uhr mache ich dann endlich die Augen zu und irgendwann geht auch das Licht aus.
Dementsprechend müde komme ich um 5:50 Uhr Ortszeit in Addis Abeba an. Zum Weiterflug sind es immerhin vier Stunden. Nun werde ich wohl noch etwas schlafen können. Leider ist der Flughafen aber dermaßen überfüllt, dass nicht an Schlaf zu denken ist. Als mein Flug an ein anderes Gate verlegt wird, bin ich allerdings ganz froh, nicht eingeschlafen zu sein. Der Flug startet pünktlich, so dass ich planmäßig gegen 12:30 Uhr Ortszeit in Entebbe ankomme. Die Einreiseformalitäten sind schnell erledigt, so dass ich eine halbe Stunde später bereits bei Michael (meinem Fahrer für die kommende Woche) im Jeep sitze. Für mich steuert er erst einmal ein Telefongeschäft (ein in Farben der angemalter Container) an. In dem Container, der in den Farben der Telefongesellschaft angemalt wurde, bekomme ich gegen Vorlage des Passes für 8,30 USD eine Telefonkarte samt Telefon und Guthaben. Das Wechselgeld erhalte ich in ugandischen Schilling, was mich in die Lage versetzt, kleinere Einkäufe zu tätigen. Die Dollarzone endet in der Nähe des Flughafens.
Die anschließende Fahrt ist eine Reizüberflutung für mich. Überall neue Gerüche, kleine Läden und Menschen, die Essen und andere Waren transportieren oder feilbieten. Ich sehe den Viktoriasee und einige tropische Vögel. Michael manövriert uns in Richtung der Hauptstadt Kampala. Wir fahren vorbei an LKWs, Kleinbussen, langsameren Autos (alle sind langsamer als wir), Fahrrädern, Motortaxis, Hunden, Ziegen, Hühnern und Kühen. Zum Glück müssen wir nicht in die Stadt Kampala fahren, vor dem schlimmsten Chaos biegen wir Richtung Norden ab. Irgendwann erfahre ich, dass Michael noch gar nicht Mittag gegessen hat, nachdem ich in Entebbe den Vorschlag abgelehnt hatte, Essen zu gehen. Ich hatte ja schon im Flugzeug etwas Warmes bekommen. Dadurch habe ich ihm -ohne es zu ahnen- die Gelegenheit zum Lunch genommen. Wir halten also an einem Dorf auf der Strecke an. Sofort sind wir von Menschen umringt, die Essen und Getränke verkaufen.
Auf der Weiterfahrt wird die Straße nun leerer. Wir entfernen uns merklich von Kampala, die Gegend wird ländlicher. Ich schlafe ein.