Was also tun? Es geht im Grunde um nichts weniger, als den Wald der Zukunft zu begründen – und damit einen Wald, der weiter steigenden Temperaturen und zusätzlichen Auswirkungen der Klimakrise trotzt. Angesichts dieser enormen Herausforderungen setzt sich langsam die Erkenntnis durch, dass ein Wald, in dem viele verschiedene Baumarten wachsen, sehr viel besser mit diesen Herausforderungen zurechtkommt als reine Monokulturen.
Wir müssen daher in unseren Wäldern endlich auf größere Vielfalt setzen – und vor allem die Baumarten schützen und vermehren, die bereits über Jahrtausende hinweg hier angesiedelt waren. Das waren in Deutschland größtenteils Laubwälder und damit Bäume wie die Buche.
Genau diese heimischen Baumarten haben bei uns in Zeiten der Klimakrise die besten Chancen. Denn: Es gibt hierzulande nicht nur die eine Buche oder Eiche. Unter ihnen gibt es Bäume, die mit trockenen Standorten extrem gut zurechtkommen – erkennbar daran, dass sie sich beispielsweise erfolgreich an Felshängen angesiedelt haben und dort beständig wachsen.
Gleichzeitig bieten die heimischen Bäume noch einen Riesenvorteil: Sie fügen sich optimal in hiesige Lebensräume ein und sind eine wertvolle Nahrungsquelle für viele heimische Arten. In der Form kann kein importierter Baum-Konkurrent mithalten. Ein eindrucksvolles Beispiel: Eichen bieten 500 bis 600 Insektenarten ein Zuhause. Auf der aus dem Westen der USA stammenden Douglasie – angesichts des Klimawandels gerade eine besonders beliebte Alternative zur Fichte in Deutschland – siedeln keine zehn Insektenarten.
Neben dem Klimawandel kann man damit etwas weiteres Fundamentales adressieren: den Erhalt der Artenvielfalt. Diese sollte uns allen genauso am Herzen liegen wie das Klima. Denn beides ist essenziell und aufs Engste miteinander verknüpft – und nur wenn wir es schaffen, die Klimakrise einzudämmen, haben wir die Chance, uns eine artenreiche und damit widerstandsfähige Natur zu erhalten.