Zu Beginn unserer Arbeit, in den 90er Jahren, haben wir hauptsächlich Projekte in Deutschland unterstützt. In Regionen, in denen damals oft nur wenige Bäume wuchsen, stehen mittlerweile viele gesunde Mischwälder. Im Laufe der Zeit kamen auch immer mehr internationale Projekte dazu – so dass wir heute auf zahlreiche Projekte in insgesamt 31 Ländern zurückblicken können. Artenreiche Wälder, die dank der Unterstützung unserer Spender:innen gepflanzt und geschützt werden konnten.
Ganz wichtig dabei ist aber auch: Gesunde Wälder sind kein Zufall. Die fachgerechte Planung, Umsetzung und Betreuung der Projekte erfordern einen hohen Aufwand und ausgeprägte Kenntnisse der jeweiligen lokalen Gegebenheiten. Je nach Projekt und Lage kann unser Team die erfolgreiche Projektumsetzung daher nicht allein gewährleisten – während unsere vereinsinternen, strengen Kriterien in jedem Fall eingehalten werden müssen. Vor allem ist es für uns aber auch selbstverständlich, dass wir Projekte nur gemeinsam mit den Menschen vor Ort umsetzen wollen.
Wir sind davon überzeugt, dass die Projekte nur erfolgreich sein können, wenn sie vom Enthusiasmus und der Expertise vieler Menschen und Gemeinschaften getragen werden. Und genau deshalb arbeiten wir in jeder Projektregion eng mit lokal tätigen Organisationen zusammen. All diese unterschiedlichen Schwerpunkte und das vielfältige Wissen bilden seit über 30 Jahren das Fundament unserer Projektarbeit.
Jede Kooperation basiert auf gemeinsamen Leitlinien und intensivem persönlichem Austausch. Durch regelmäßige, möglichst gegenseitige Besuche sind im Laufe der Zeit besonders vertrauensvolle Partnerschaften entstanden – wodurch wir unseren Spender:innen gegenüber kontinuierlich die Wirksamkeit der Projekte bestätigen können.
Mit wem wir zusammenarbeiten
Unsere nationalen Partnerorganisationen
Stiftung Wald für Sachsen
Die Stiftung Wald für Sachsen (SWS) wurde 1996 ins Leben gerufen und u.a. mit Zuwendungen von PRIMAKLIMA und dem Freistaat Sachsen gegründet. Die Stiftung verfolgt seitdem vor allem das Ziel, den Anteil der Waldfläche in Sachsen zu vergrößern. Dafür arbeitet die SWS vor allem operativ – sie organisiert und begleitet Projekte zur Pflanzung und Förderung naturnaher Mischwälder. Seit der Gründung kooperiert PRIMAKLIMA mit der SWS.
Stiftung Zukunft Wald
Die Stiftung Zukunft Wald (SZW) wurde im Jahr 2008 von den Niedersächsischen Landesforsten gegründet. Seitdem setzt sich die Stiftung vor allem für Schulwälder ein. Mit diesem Projektansatz verfolgt die Stiftung ihr Ziel, waldbezogene Umweltbildungsprojekte sowie Maßnahmen für den Artenschutz zu fördern und durchzuführen. Seit 2013 unterstützt PRIMAKLIMA ausgewählte Projekte der SZW.
Die Succow Stiftung
Die Succow Stiftung engagiert sich seit 1997 u.a. für die Entwicklung und Förderung von Schutzgebieten auf internationaler und nationaler Ebene. Ein Schwerpunkt der Stiftung sind wertvolle Feuchtgebiete – insbesondere Moore und Sümpfe. Mit Beginn des Jahres 2023 haben die Succow Stiftung und PRIMAKLIMA eine langfristige Kooperation für die Entwicklung und den dauerhaften Erhalt von Waldschutzgebieten gestartet – die Zusammenarbeit fokussiert sich dabei auf die stiftungseigenen Waldflächen in Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg.
Unsere internationalen Partnerorganisationen
APRODEIN
Die Asociación de Profesionales para el Desarrollo Integral del Nicaragua (APRODEIN) ist der lokale Partner für das CommuniTree-Projekt in Somoto, Nicaragua – und der Hauptansprechpartner für die Bäuer:innen vor Ort. Sie geben Trainings zum Aufbau von Baumschulen, koordinieren die Aufforstungen und tragen die Monitoring-Daten der aufgeforsteten Flächen zusammen.
Face Forests B.V.
Face Forests entwickelt Forstprojekte weltweit. Seit 2009 arbeiten wir in verschiedenen Projektgebieten mit ihnen zusammen, u.a. im ugandischen Kibale-Projekt, wo sie unter anderem für die Zertifizierung, das Kohlenstoffmonitoring und das Management verantwortlich sind.
FORCERT
FORCERT ist eine gemeinnützige Organisation aus Papua-Neuguinea, die mit ländlichen Gemeinden zusammenarbeitet, um deren Lebensbedingungen zu verbessern. Gemeinsam mit den Bewohner:innen der Gemeinden Mukus, Lausus und Tavolo kämpfen sie für den Schutz ihres Waldes. PRIMAKLIMA unterstützt das Waldschutz-Projekt von Beginn an – durch die Anfangsfinanzierung im Jahr 2023 konnten die Gemeinden vor Gericht ziehen, um ihren Wald rechtlich vor Abholzung abzusichern.
Taking Root
In unseren Projekten in Nicaragua arbeiten wir mit zwei Organisationen zusammen. Unser Partner Taking Root ist eine Profit for Purpose Organisation aus Kanada, die für die Zertifizierung, Auswertung der Monitoring-Daten und Erstellung von Informationsmaterialien zuständig ist. Taking Root ist unser Hauptansprechpartner für die beiden Projekte Klimaschutz made in Nicaragua und das Pflanzenkohleprojekt. Wir arbeiten seit den ersten Pflanzungen vor über zehn Jahren eng zusammen.
Uganda Wildlife Authority
Die Uganda Wildlife Authority (UWA) ist eine staatliche Behörde Ugandas, die für die Verwaltung und den Schutz von Wildtieren zuständig ist. Zusammen mit FACE Forests B.V. hat sie 1994 das Projekt im Kibale-Nationalpark initiiert. Die UWA hat die Expertise für operative Aktivitäten und für das tägliche Management des Projekts vor Ort. Wir unterstützen ihre Arbeit seit 2016.
Was genau passiert vor Ort?
Bevor ein neues Projekt starten kann, ist eine ganze Menge zu erledigen. Je nach Land müssen unterschiedliche Formalitäten erledigt und spezifische Genehmigungen eingeholt werden, womit sich unsere Partnerorganisationen bestens auskennen. Oft werden von ihnen bereits parallel dazu die für die Region passenden, heimischen Baumarten ausgewählt und mit uns abgestimmt. Die Setzlinge aus lokalem Saatgut werden in den Baumschulen vor Ort herangezogen. Sobald die Setzlinge groß genug sind und die passende Pflanzzeit gekommen ist, transportieren unsere Partner:innen sie zusammen mit dem notwendigen Pflanzmaterial zur jeweiligen Fläche. Und dann kann es endlich losgehen: Jedes kleine Bäumchen wird behutsam per Hand die Erde gepflanzt – denn die besten Startbedingungen haben großen Einfluss darauf, wie gut sich die Setzlinge entwickeln. Genau das wird vor Ort regelmäßig überprüft. Je nach Region und Witterung können besondere Pflegemaßnahmen oder auch Nachpflanzungen nötig sein. Die geschulten Augen unserer Partner:innen erkennen das sofort. Und genau deshalb können wir sicher sein, dass die heranwachsenden Wälder in besten Händen sind.
Fragen und Antworten
Das 2005 in Kraft getretene Kyoto-Protokoll schrieb vor, dass industrialisierte Länder ihre gemeinsamen Treibhausgasemissionen innerhalb des Zeitraums 2008 bis 2012 um mindestens 5 Prozent gegenüber dem Niveau von 1990 reduzieren sollten. Die EU verpflichtete sich, zwischen 2008 und 2020 ihre Emissionen um acht Prozent gegenüber 1990 zu senken.
Wenn ein Staat innerhalb der vorgegebenen Zeit seine Emissionen schneller reduzierte, konnte er diese eingesparten Emissionen in Form von Emissionszertifikaten an andere Staaten verkaufen – oder seine Emissionen senken, in dem er über den Clean Development Mechanism (CDM) Emissionsreduktionen in Annex II Staaten, sog. Entwicklungsländer, finanzierte und sich gutschreiben ließ.
In Deutschland und in anderen Industrieländern war eine Kompensation lange Zeit nicht möglich, da die Reduktion von Emissionen - etwa durch Erstaufforstungen - in die staatliche Bilanz eingerechnet wurde und es so zu einer Doppelzählung gekommen wäre, wenn eine Privatperson oder ein Unternehmen mit den Erstaufforstungen seinen CO2-Fußabdruck reduzieren hätte.
Seit dem Inkrafttreten des Paris-Abkommen am 01.01.2022 ist eine Kompensation in Deutschland mittlerweile theoretisch möglich. Voraussetzung dafür wäre, dass die Bundesregierung eine Vereinbarung unterzeichnen würde, in der sie auf die Anrechnung der Einbindungsleistungen von Emissionen auf bestimmten Waldflächen verzichtet. Dass die Bundesregierung eine solche Vereinbarung eingeht, ist jedoch erstmal nicht zu erwarten.
Vielmehr werden Abkommen zwischen Staaten gesucht, die schnell ihren Emissionsausstoß reduzieren – und ihre eingesparten Emissionen (Internationally Transferred Mitigation Outcomes = ITMO genannt) an die Bundesregierung abtreten. Dieser Vorgang heißt Corresponding Adjustments.
Eine Kompensation mit Waldprojekten in Deutschland ist daher bisher nicht seriös. Andernfalls würde die Wirkung eines einzelnen Projekts doppelt angerechnet werden. Zudem gibt es in Deutschland gesetzliche Regelungen, die dafür sorgen, dass eine zusätzlich geschaffene Waldfläche als solche erhalten bleiben muss.
Es gibt hohe Hürden, um Waldflächen zugunsten anderer Nutzungszwecke zu roden. Wird eine Umwandlung von Waldflächen genehmigt, muss an anderer Stelle ein neuer Wald entstehen. Die Qualität bei der Umsetzung und Entwicklung von unseren nationalen Projekten verfolgen und prüfen wir zusammen mit unseren Projektpartnern.
Aktuelles
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