Um struktur- und artenreiche Wälder zu fördern, braucht man immer einen ganzheitlichen Ansatz. Deshalb fördern wir immer wieder ausgewählte kleinere Test- bzw. Pilotprojekte: also innovative Ideen, die bereits bestehende Projekte weiterentwickeln und damit verbessern. Manchmal sind sie sogar die Grundlage für die Entwicklung von neuen Projekten. Hierfür setzen wir freie Spenden ein – also solche, mit denen unsere Spender:innen nicht für ein konkretes Projekt spenden möchten, sondern uns ganz bewusst zur freien Verfügung anvertraut werden.
Ein Beispiel für ein erfolgreiches Pilotprojekt, das wir dank eurer Spenden in der Vergangenheit finanzieren konnten, ist die Herstellung und der Einsatz von Pflanzenkohle in Nicaragua. Zwischen 2020 und 2022 haben wir so mehrere Probeläufe auf verschiedenen Flächen in Nicaragua finanziell unterstützt.
Die Arbeit mit der Pflanzenkohle sollte zunächst getestet und ausführlich überwacht werden – um zu prüfen, ob die damit verbundenen Erwartungen auch tatsächlich erfüllt werden: nämlich nachweisbar positive Einflüsse für die Farmer:innen, ihre Wälder und für unser Klima.
Projektbeispiel:
Altes neu entdeckt – Pflanzenkohle-Projekt
Die Verwendung von Pflanzenkohle (englisch: Biochar) als Düngemischung ist keine neue Erfindung: Sie wird von indigenen Kulturen bereits seit tausenden von Jahren genutzt – und hat in den letzten Jahren völlig zurecht verstärkt an Aufmerksamkeit gewonnen.
Biochar ist ein Produkt aus organischen Stoffen wie Holzspänen, Laub oder abgestorbenen Pflanzen. Durch den kontrollierten Prozess der Pyrolyse, bei der das pflanzliche Material mit wenig Sauerstoff bei hohen Temperaturen erhitzt wird, entsteht die Pflanzenkohle. Die Biomasse wird so in fast reinen Kohlenstoff umgewandelt.
Die Pflanzenkohle wird dann bei der Pflanzung in den Boden eingearbeitet, wo sie über Jahrhunderte hinweg verbleiben kann – und damit auch der gebundene Kohlenstoff. Sie baut sich praktisch nicht ab und wird zu einem langfristigen Lebensraum für Würmer, Bakterien und Pilze, die wiederum die Fruchtbarkeit der Böden langfristig steigern.
Die beeindruckenden Ergebnisse
In den Testläufen konnte klar nachgewiesen werden, dass der Einsatz von Biochar die Überlebensrate sowie die Wuchshöhe der Bäume merklich verbessert. Das bedeutet auch, dass weniger Setzlinge nachgepflanzt werden mussten.
Besonders in den ersten Jahren nach der Pflanzung sind die Wetterbedingungen entscheidend für die Entwicklung der Baumsetzlinge. Ist es zu trocken, können die frisch gepflanzten Setzlinge nicht überleben, da ihre Wurzeln noch nicht so tief in die Erde reichen und sie nicht genug Wasser zur Verfügung haben. Je nach Region und Baumart können auch kalte Winter oder große Feuchtigkeit ein Risiko für die Jungpflanzen darstellen.
Und nicht nur die Baumsetzlinge, sondern auch Kaffeepflanzen zeigten ein stabileres Wachstum, wenn der Erde Pflanzenkohle zugesetzt wurde: Sie haben seltener mit Schädlingen zu kämpfen und entwickeln deutlich mehr Blätter und Früchte – ein weiteres Plus für die Farmer:innen, die somit mehr ernten können.
Das Biochar-Projekt ermöglicht eine Win-Win-Situation. Für die Farmer:innen haben sich völlig neue Möglichkeiten ergeben. Durch den Verkauf der organischen Abfälle aus den gepflanzten Wäldern, die sie im Rahmen des Aufforstungsprojekts bewirtschaften, können sie zusätzliche Einkommen generieren. Abfälle, die bis dato praktisch wertlos waren. Ein effektives Recyclingsystem, das gleichzeitig das Klima entlastet.
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